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Pressemitteilung

CSE und BIL

CSE und BIL

Bundesweites Informationssystem zur Leitungsrecherche – oder einfach BIL – ging am 29.02.2016 als Initiative vieler Leitungsnetzbetreiber an den Start. Prof. Dr. Jürgen Schmidt vom CSE Center of Safety Excellence hielt die Laudatio zum Start des Unternehmens.

Gas-, Wasser, Abwasser, Strom, Telefon usw. werden in Deutschland durch Leitungen geführt, die von der Bauindustrie bei Grabungen beachtet werden müssen.

Mehrfach sind solche Leitungen beschädigt worden. In 2014 explodierte in Itzehoe ein Mehrfamilienhaus als eine Gasleitung von einem Bagger erfasst wurde, die in den Karten nicht eingezeichnet war. Noch im gleichen Jahr starben 2 weitere Personen bei einer Gasexplosion in Ludwigshafen Oppau. Auch hier wurde eine Gasleitung beschädigt. Solche „Einwirkungen Dritter“ dürfen nicht passieren, so Prof. Schmidt in seiner Laudatio. Bagger, Bohrer, Land- und Forstwirtschaftliche Geräte gehören zu den Maschinen, die große Schäden an den Leitungsnetzen verursachen. Meistens, weil die Bediener dieser Maschinen die Gefahren unterschätzen. Deshalb muss das Risikobewußtsein in der Bevölkerung und vor allem in der Bauwirtschaft geschärft werden. Wir brauchen eine Risikodiskurs in Deutschland. Unsere Leitungen sind sicherer, wenn Sie von den Einwirkungen durch Dritte geschützt sind. Bei Bestandsleitungen ist dies am ehesten möglich, wenn die Bauwirtschaft und die Öffentlichkeit eine „gesunde“ Achtsamkeit bei allen Grabungsaktivitäten zeigt.

Mit BIL stellt die Branche erstmals kostenfrei ein Auskunftssystem zur Verfügung, mit dem Arbeiten im Tiefbau geplant und koordiniert werden können. Es ist ein erster wichtiger Schritt zu mehr Sicherheit. Richtig erfolgreich kann dieses System nur dann werden, wenn alle Grabungsaktivitäten, alle Bediener von Grabungsgeräten und alle Leitungen in Deutschland erfasst sind. Der Staat ist aufgerufen, diese Initiative zu fördern. In anderen Ländern, beispielsweise Niederlande, sind solche Systeme als One-Call System ausgebaut. Die Öffentlichkeit kann dort Grabungsaktivitäten melden, die Branche kann ihre Aktivitäten abstimmen und planen. Eine Rufnummer für alle Leitungen, egal wo gebaut bzw. gegraben werden soll. Bis dahin ist es noch ein weiter weg. Aber BIL ist gerade erst gestartet. Nun sind diejenigen aufgerufen mitzumachen, die noch nicht dabei sind.

Prof. Schmidt hat in seiner Laudatio ausgeführt, dass BIL als Schutzsystem z.B. für Transportleitungen künftig weiter ausgebaut werden kann. BIL würde damit einen wesentlichen Beitrag für sicherere Leitungen in Deutschland leisten. Dazu ist geplant, dass BIL und das CSE Center of Safety Excellence diesen Weg partnerschaftlich mit verschiedenen Projekte aus dem Bereich Sicherheitstechnik gestalten. Bis zur Mitte diesen Jahres sollen erste Gespräche geführt werden.